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10/2000:Projekt fliegende Pferde
"Wir haben uns zwei Jahre auf diesen Moment vorbereitet..."

Martin Atock vom Speditionsunternehmen Peden Bloodstock, verantwortlich für den Transport der tierischen Athleten, hat nicht das kleinste Detail der logistischen dem Zufall überlassen:
"220 Pferde um die halbe Welt zu fliegen, das verlangt perfekte Koordination und ein eingespieltes Team."

Insgesamt fünf Flüge von drei verschiedenen Flughäfen musste der Spediteur organisieren. Zwei Boing 747 Cargo hoben in Frankfurt ab, ein Flieger in Stanstead bei London und einer in New York. Die von Deutschland ausgehende Flugroute führte die Vierbeiner über Dubai und Singapur nach Sydney. Die Cargo-Maschinen der Lufthansa wurden für die besondere Fracht mit Sitzen, Toiletten und Wassertanks ausgerüstet - 2.000 Liter wurden so über den Pazifik transportiert. Während des knapp 26 Stunden dauernden Fluges stehen die Pferde in Containern, die speziell für diesen Zweck angefertigt sind.

"Normalerweise stehen drei Pferde in den 316 x 240 x 220 Zentimeter großen Boxen, diese Kosten hat das Sydney Organising Commitee for the Olympic Games (SOCOG) bezahlt", erklärt Atock.Dass letzlich nur zwei Pferde pro Container fliegen durften, ist der FEI zu verdanken. Der Weltverband hat den Aufpreis gezahlt, so dass schließlich jeder Vierbeiner ein über 100.000 Mark teures Ticket ausgestellt bekam. "Die Flugkosten sind so extrem hoch, da wir fast 348.000 Liter Sprit verbrauchen. Und jeder weiß, wie teuer der im Moment ist", begründet Atock den stolzen Preis.

Um den Flug für die Pferde so angenehm wie möglich zu gestalten, wird im Frachtraum die Temperatur bei konstant 18 Grad gehalten. Zur Gewöhnung haben Gigolo, Rusty und Co. schon einen Tag vor Abflug am Flughafen Quartier bezogen. "So wurde der Stress für die Pferde auf ein Minimum reduziert, und wir konnten innerhalb von einer Stunde ohne sonderliche Zwischenfälle 45 Paletten verladen", so Atock.
Die Rückflüge sind erst einige Tage nach den olympischen Prüfung en gebucht, damit sich die Pferde noch etwas erholen können.Und sollte auch hier alles planmäßig verlaufen, dann gehen am 6.Oktober ein zweistelliges Millionen-Projekt und die größte Pferdereise in der olympischen Geschichte zu Ende.

(Quelle: Reiter Revue International 10/2000)

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